Start Hintergrund Mitwirkende Gustl Bayrhammer | Hörspielinfos | Filmteam |
Gustl, eigentlich Adolf Gustav Rupprecht Maximilian, Bayrhammer wurde am 12. Februar 1922 als Sohn des Hofschauspielers Max Bayrhammer in München geboren. Nach einer Kaufmannslehre absolvierte er während seiner Militärzeit eine Ausbildung am Berliner Schiller-Theater bei Heinrich Georg. Seine Karriere begann dann unmittelbar nach Kriegsende gemeinsam mit der von Toni Berger am Hohenzollerischen Landesthater in Sigmaringen vorwiegend mit klassischen Rollen im ganzen Spektrum zwischen Tragödie und Komödie. Zu diesem Ensemble kam wenig später auch Gustl Bayrhammers spätere Frau, Irmgard Henning dazu. Nach Engagements an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, darunter eine lange Zeit am Badischen Staatstheater in Karlsruhe, kam er nach Engagements in Östereich (u.a. Salzburg) erst 1967 zurück nach München und dort an die Kammerspiele. Aus der Perspektive eines heute zurückblickenden Zuschauers kam Bayrhammer damit unerwartet spät in seiner Karriere zum bayerischen Theater, glaubt man ihn doch hauptsächlich aus seiner unübertroffenen Verkörperungen Bayerischer Charaktere zu kennen. Auch nach seiner "Entdeckung" für's Fernsehen spielte Bayrhammer stets weiterhin regelmäßig auf "richtigen" Bühnen. Bekannt ist er hier z.B. aus der Rolle des himmlischen Pförtners in dem Stück Der Brandner Kaspar und das ewige Leben am Münchner Residenztheater oder als Dorfrichter Adam in Kleists zerbrochenem Krug am Münchner Volkstheater. Von seinen zahllosen Fernsehproduktionen seien hier nur der Tatort, 18 Folgen der Weiß Blaue Geschichten oder das Königlich Bayerische Amtsgericht erwähnt. Vielleicht abgesehen vom Kommisar Veigl, den er in 15 Tatort-Episoden spielte, dürfte er aber kaum mit einer Rolle so unvergleichlich unsere Erinnerungen und so beständig die Fernsehbildschirme füllen wie mit dem Schreinermeister Eder. Bayrhammer gelingt es, bayerische "Poltrigkeit" und Temperament mit der nötigen Ruhe und Führsorglichkeit zu verbinden. So stellt er für den kleinen Kobold Pumuckl gleichermaßen Freund und "Vater" dar, wie es kaum einem anderen möglich gewesen wäre. Damit er dabei etwas kindgerechter, "großväterlicher" wirkte als in der Rolle des eindrucksvollen Kommisars Veigl den er kurz vorher verkörperte, wurden ihm für die erste Staffel die Haare weiß gefärbt. In manchen der Pumuckl-Kurzspots, die zu Anfang der Pumuckldrehzeit entstanden, sieht man auch noch seine ungeweißelten Haare. Eine der großen Leistungen bei der Pumucklverfilmung bestand auch darin, dass Bayrhammer bei den Aufnahmen den kleinen Kobold nicht sehen konnte, der erst später als Trickfilm den Realaufnahmen hinzugefügt wurde. Der Regisseur Ulrich Koenig sprach zwar den Dialogteil des Pumuckl während der Dreharbeiten, aber Pumuckl selber, wo er sich befand, wie er sich bewegte, konnte sich Bayrhammer nur vorstellen. Und trotzdem wirkt das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren so nahtlos, als ob der Kobold wirklich um den bayerischen Schauspieler herumgetollt wäre. Der BR zitiert Bayrhammer über seine Rolle als Meister Eder mit folgenden Worten: "Meister Eder ist für Pumuckl wie ein Vater. Er ist gerecht und bringt dem Pumuckl das Positive des Lebens nahe. Der Pumuckl möchte Erklärungen und will bei der Hand genommen werden. Und was können wir mehr wollen, als daß die Kinder zu Hause sich mit uns freuen und auch mal mit uns traurig sind..." Für seine "besonderen Verdienste um das bayerische Schreinerhandwerk" verlieh ihm der Fachverband Holz und Kunststoff Bayern die goldene Ehrennadel mit nebenstehender Urkunde. Keine Frage, dass er auch zahlreiche Auszeichnungen für seine Schauspielerischen Leistungen erhielt, wie beispielsweise den Bayerischen Filmpreis, die Ludwig-Thoma-Medaille oder die Goldene Medaille des Bayerischen Rundfunks. Aus einem Brief Gustl Bayrhammers an die Infafilm GmbH München, die die Pumuckl-Filme im Auftrag des Bayerischen Rundfunks hergestellt hat: Gleich am Anfang, in meiner ersten Spielzeit am Theater, in der sogenannten "Provinz", habe ich es schon erfahren, daß für Kinder Theater zu spielen was anderes, was Besonderes ist. Das war im Advent 1946; alle Jahre gab es seinerzeit das Kindermärchen zur Weihnachtszeit, für das "kommende Theaterpublikum"! Und das Besondere war: dieses Publikum spielte mit, es warnte den Prinzen oder die Gänseliesel vor Gefahren lauthals schrie es, wenn im Hintergrund eine böse Fee erschien oder ein Raubtier, so wie im Kasperltheater den Kasperl vor dem Krokodil. Diese Naivität meine ich, die ursprüngliche Unbefangenheit der Kinder, die sollten wir uns erhalten, als eine der vielen Qualitäten, die einen Schauspieler erst ausmachen. Daß diese Serie, die des Kobolds und seines Schreinermeisters, bei den Kindern und den Erwachsenen so freundliche Aufnahme fand. bestätigt meine Theorie, und ich wage es offen zu bekennen: Ich bin glücklich, für das Publikum von morgen der Meister Eder und für das Publikum von heute eben ein "(Ehren-)Schreinermeister" geworden zu sein; und am meisten freue ich mich, daß sich alle schon wieder freuen - auf den MEISTER EDER MIT SEINEM PUMUCKL." Gustl Bayrhammer starb nach einem zweiten Herzinfarkt, sehr plötzlich und überraschend am 24.04.1993. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof in Krailling. Quellen und Links:
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Dies ist eine private Fan-Webseite zum Thema Pumuckl. Pumuckl von Ellis Kaut, Originalentwurf Pumucklfigur von Barbara von Johnson. Pumuckl ist ein Hörspiel des BR, eine Fernsehserie des BR und INFAFILM. Urheberrechte vertreten durch Pumuckl Media GmbH. Merchandising Lizenzrechte bei der Buchagentur Intermedien GmbH. Buchrechte bei Lentz Verlag, München und Kosmos Verlag, Stuttgart. Verwendete Pumuckldarstellungen von Béla Ternovszky, Brian Bagnall, Barbara von Johnson. Fizzibitz von Ellis Kaut ist ein Hörspiel des WDR. |
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