Rosl Mayr als kauzige Nachbarin in der Pumucklfolge Der 1. April
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Rosl Mayrs Spezialität, nicht nur in der Pumuckl-Fernsehserie,
waren Nebenrollen im Stil "alte kauzige Frau von nebenan".
In der Folge
Der rätselhafte Hund
ist sie die zuerst stänkernde Alte, deren Hund der Pumuckl am Ende
dem Eder bringt, um sich aus der Affäre ziehen zu können.
Als Pumuckl
Auf heißer Spur
ist, und Eder zuerst an der falschen Tür klingelt
wohnt dort u.a. Rosl Mayr und beschuldigt Eder, "der falsche Gasmann"
zu sein.
Den dritten Pumucklauftritt hatte sie in
Der erste April
als Nachbarin des Drechslermeisters, zu dem Eder geschickt worden war.
Dort wiederholt sie immer wieder den Satz
"Ich hab' genau geseh'n dass kein Schlissel da war!".
Geboren wurde Rosl Mayr am 30.12.1896 in Regensburg.
Mit 18 Jahren ging sie nach München, um an der Akademie der Tonkunst
eine dreijährige Ausbildung zur Sopranistin zu absolvieren.
Danach gehörte sie lange Jahre als Operettensängerin zum Ensemble des Volkstheaters,
trat zunehmend aber auch als Schauspielerin in Komödien und Volksstücken auf.
1932 wechselte sie an die Bayerische Landesbühne.
Nach dem Krieg erhielt sie ein Engagement am Münchner Volkstheater.
Vorübergehend war sie auch als Souffleuse an den Münchner Kammerspielen beschäftigt.
Die
Internet Movie Data Base (IMDB)
listet ihren ersten Auftritt in einer Film-/Fernsehproduktion
für das Jahr 1949.
In Die drei Dorfheiligen spielte sie die Stallmagd Caroline
zwischen damaligen und späteren Größen wie
Beppo Brem, Liesl Karlstadt und Walter Sedlmayr.
Über derartige Nebenrollen kam sie zeitlebens leider nicht hinaus,
und das, obwohl sie als Charakterdarstellerin kaum ihresgleichen findet.
Ob als Folge oder eine der Ursachen davon nahm sie offensichtlich jede
angebotene Rolle an.
Und so kommt sie allein mit den bisher als bekannt
gelisteten auf ca. 120 Einträge in der IMDB.
Kaum verwunderlich gehören dazu die üblichen Bayerischen Kultsendungen
wie das
Königlich bayerische Amtsgericht
und
Polizeiinspektion 1,
aber auch einzelne Literaturverfilmungen z.B.
Kasimir und Karoline.
In den 1970er Jahren wird die Liste ihrer Rollen jedoch eindeutig
von den Auftritten in schlüpfrigen "Komödien"
zwischen
Schulmädchenreport
und
Grüßen aus der Lederhose
dominiert.
Hier kontrastiert sie meist als schrullige Alte von nebenan das
frivole Zentrum des Geschehens.
Bei Beginn der Dreharbeiten zu Pumuckl war Rosl Mayr bereits über 80 Jahre alt.
Das Ende der Produktion der ersten Staffel Pumuckl erlebte sie nicht mehr.
Sie starb am 26.06.1981 in München.
Das führte u.a. dazu, dass ihr Part in der Serie nur noch in der Folge
Der erste April
von ihr selbst synchronisiert werden konnte.
Die Stimme, die wir ansonsten hören, gehört Anton Feichtner,
der ihr gezogen kauziges Krächzen so gut immitieren konnte,
dass er angeblich fast noch besser war als Rosl Mayr selbst.
Info-Quellen und Links:
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