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Pumuckl-Hörbücher



Allgemeines zur Hörbuchumsetzung
  Fortlaufende Hörbuchreihe: 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08. 09, 10.
    Doppelalben: 01, 02, Box 01, Box 02, Wintergeschichten, Sommergeschichten, Gute-Nacht-Geschichten


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    Kurz vorweg
So schließt sich der Kreis: Ursprünglich entstand Pumuckl 1962 als Radiohörspiel für den Bayerischen Rundfunk. Aufgrund des großartigen Erfolges waren bald nicht nur Hörspiele käuflich zu erwerben, sondern bereits drei Jahre später gab es von Ellis Kaut auch die niedergeschriebenen Geschichten in Büchern zu lesen. 43 Jahre und viele (Kinder-) Generationen später haben Pumuckls Erlebnisse und Streiche immer noch kein bißchen von ihrer Faszination, Gemütlichkeit, Treffsicherheit und ihrem Schwung verloren. Nachdem in den letzten Jahren das Medium "Hörbuch" einen ungemeinen Aufschwung erlebte, war es somit nur eine Frage der Zeit, bis auch die Buchtexte der Pumucklgeschichten wiederum in hörbarer Form herauskamen. Im Oktober 2008 erschienen bei USM die ersten zwei Pumuckl-Hörbuch-CDs, gefolgt von acht weiteren bis 2010. Das Ergebnis des Weges vom Hörspiel über den Buchtext zum Hörbuch wollen wir Euch hier vorstellen.

    Die Stimme
Der Schauspieler Stefan Kaminski (Jahrgang 1974) ist vor allem durch sein Programm "Kaminski on air" bekannt geworden, bei dem er, hauptsächlich unterstützt von einigen Musikern, Themen aus Filmklassikern live in so etwas wie ein ausdrucksstarkes Ein-Mann-Hörspiel verwandelt. Da verwundert es nicht, dass er neben seiner Theatertätigkeit dank einer angenehmen Erzählstimme auch an einer langen Reihe von Hörspielen mitgewirkt und bereits zahlreiche Hörbücher gelesen hat.
Auch in die Lesung der Pumucklgeschichten bringt er sein breites stimmliches Repertoir ein. So verwandelt er letztlich die Bücher von Ellis Kaut tatsächlich fast wieder in ein Hörspiel zurück, bei dem die sprechenden Personen stimmlich ihre ganz eigenen Charakterzüge entfalten dürfen. Am meisten von dieser Bandbreite bekommt man geboten, wenn Eder sich am Stammtisch mit seinen Handwerkerfreunden unterhält. Dieser Eder selbst ist bei Stefan Kaminski (mit Regisseur und Produzenten Thorsten Feuerstein) eher ein ruhiger, zurückhaltend gutmütiger Eder; mehr an den alten Sprecher Alfred Pongratz angelehnt und weniger polternd als Gustl Bayrhammer. Der bayerische Akzent wird zugunsten des Hörbuchcharakters der Aufnahmen aber nur angedeutet.
Die interessanteste Frage dürfte für viele jedoch sein: Wie liest Stefan Kaminski den Pumuckl? Wie wir finden, erstaunlich gut. "Erstaunlich" deshalb, weil es nahezu unfair ist, dass man in diesem Punkt nicht anders kann, als einen Vergleich mit der kongenialen Pumucklstimme von Hans Clarin zu ziehen. Von daher sollte man besser sagen: Sehr gut! Zum Glück wurde bei der Hörbuchproduktion nicht versucht, Clarins Pumucklstimme zu immitieren. Das hat schon im letzten Film nur sehr partiell funktioniert. Kaminski bietet eine eigene, aber tortzdem nicht befremdlich wirkende Interpretation einer Koboldsstimme. Hört man sich die ersten Episoden durch, so wirkt Pumuckls Stimme am Anfang der Geschichten manchmal noch etwas wichtelig oder piepsig. Nach einer gewissen Einhörphase und wohl auch Einlesephase seitens Kaminski verschwindet dieser Eindruck jedoch weitgehend und es finden sich erfreulich viele ruhige und nachdenkliche Schattierungen in der Koboldstimme, wie wir sie auch von Hans Clarin zu hören bekommen hatten. Auf das Krächzen und Krähen des aufgewühlten Pumuckl, das im Film Pumuckl und sein Zirkusabenteuer als einzige Stimmvariante etwas überstrapaziert wurde, muss man jedoch verzichten. Das wäre aber dem Hörbuchcharakter möglicherweise auch abträglich gewesen. Am ungewohntesten wirkte Kaminskis Stimme zu anfangs noch wenn Pumuckl weint. Daneben fiel besonders in der ersten Folge etwas störend auf, dass Pumuckl relativ viele Zwischengeräusche macht. Dieses "Gepiense" beim Sichtbarwerden oder vor den Pumuckltexten, wird später aber eingespart. Beeindruckend ist es in jedem Fall, dass man diese Version des Pumuckls so leicht akzeptieren kann. Noch beeindruckender ist es, wie nahtlos Stefan Kaminski spätestens in den Dialogen der zweiten CD zwischen der Stimme des Kobolds und der davon völlig verschiedenen Stimme des Schreinermeisters hin und her wechselt.

    Der Stilrahmen
Die gelesenen Texte sind die genauen, ungekürzten Geschichten aus den Büchern von Ellis Kaut und unterscheiden sich entsprechend in Handlungsdetails von den (Radio-) Hörspielen (siehe unsere Einzelfolgenbeschreibungen). Nur einzelne Worte werden hin und wieder im Rahmen des vorgelesenen Textflusses angepasst. So ist auch Mitlesen kein Problem. Die Lesegeschwindigkeit sollte problemlos auch für kleinere Kinder geeignet sein. Teilweise sind Sätze oder Phrasen zwar etwas schneller gesprochen und dafür dazwischen Pausen vorhanden; das verhindert jedoch, dass es getragen wirkt und gibt dem Vortrag trotz des ruhigen Durchschnittstempos einen gewissen Drive.
Die Titelmusik von Rainer Oleak ist sehr zurückhaltend und beschaulich und mit der Wiederholung eines netten kleinen Themas dem klassischen Kinderbuchstoff durchaus angemessen. Im Abspann finden sich Variationen des Themas, wohingegen der Vorspann bei den bisherigen Geschichten stets identisch ist. Wem die Hörspiele mit der fetzigen Titelmusik und der Stimme von Hans Clarin als Pumuckl immer zu "schrill" waren (ja, man hört von manchen Eltern tatsächlich den Begriff "nervtötend" in diesem Zusammenhang), dem seien die Hörbuchfassungen besonders ans Herz gelegt.

    Das Fazit
Für welchen eingefleischten Pumucklfan die Hörbücher zur Vervollständigung der Sammlung nicht sowieso ein "must-have" sind, dem würde ich trotzdem empfehlen mal reinzuhören. Die Chance, dass man auf den Geschmack kommt, ist recht groß.
Für Gelegenheitspumucklliebhaber, Neueinsteiger und Fans des klassischen Pumuckl aus der guten alten Zeit sind die Hörbücher eine gute Alternative (oder auch Ergänzung) zu den üblichen, derzeit auf CD erhältlichen Hörspielfassungen mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder. Besonders dann, wenn man eine weniger aufgeregte Hörfassung der Geschichten bevorzugt oder zwischendurch einlegen mag sind die Lesungen von Stefan Kaminski sehr zu empfehlen. Vielleicht können diese Versionen sogar den ein oder anderen Fan der alten Alfred Pongratz Geschichten ein klein wenig darüber hinwegtrösten, dass diese nicht erhältlich sind, auch wenn hier nicht bayerisch gepoltert wird.

    Fortsetzung der Reihe
Von 2008 bis 2010 sind 20 der Buchgeschichten als Lesung erschienen. 2018 kamen mit Pumckl - Sommergeschichten drei weitere in gekürzter Fassung sowie eines der neuen Pumucklabenteuer von Ulrike Leistenschneider hinzu. Etliche der Aufnahmen wurden zwischenzeitlich auf Doppelalben und in Sammelboxen neu veröffentlicht.
Derzeit ist uns über eine mögliche Fortsetzung der Reihe nichts bekannt.


PS: ein kleiner Tipp falls jemand die CDs im Internet bestellen möchte - es gibt sie zum einen bei USM selbst; bei einschlägigen Internetshops muss man ggf. nach dem Stichwort "Pumuckl + Lesung" suchen, da sie teils nicht unter "Hörbuch" zu finden sind.

Copyright- und Urheberrechtshinweis: mehr Details im vorImpressum vorDatenschutzerklärung
Dies ist eine private Fan-Webseite zum Thema Pumuckl. Pumuckl von Ellis Kaut, Originalentwurf Pumucklfigur von Barbara von Johnson. Pumuckl ist ein Hörspiel des BR, eine Fernsehserie des BR und INFAFILM. Urheberrechte vertreten durch Pumuckl Media GmbH. Merchandising Lizenzrechte bei der Buchagentur Intermedien GmbH. Buchrechte bei Lentz Verlag, München und Kosmos Verlag, Stuttgart. Verwendete Pumuckldarstellungen von Béla Ternovszky, Brian Bagnall, Barbara von Johnson. Fizzibitz von Ellis Kaut ist ein Hörspiel des WDR.
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