Vorweg: hier wird es nicht um die literarische Figur oder die charakterlichen
Eigenschaften des kleinen Kobolds gehen, solches findet sich hauptsächlich
unter dem Punkt
Pumucklkultur,
sondern um die grafische Figur, die bildhafte Darstellung des Pumuckl.
Buchillustration von Barbara von Johnson, 1965.
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Buchcover von Barbara von Johnson, 1976.
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Hörspielcover von Barbara von Johnson, 1969.
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Völlig selbstverständlich verbinden die meisten Menschen mit dem Begriff
"Pumuckl" heute eine ganz konkrete Koboldsfigur und fast mehr noch
eine Farbkombination.
Bei einem humanoiden Wesen mit gelbem Hemd und grüner Hose sucht man
unweigerlich nach den roten Haaren, sei das Wesen nun ein Kind oder eine
gezeichnete Figur.
Aber eigentlich ist das gar nicht selbstverständlich, denn der Anfang
des Pumuckl kam völlig ohne ein Bild des Kobolds aus.
Wie heißt es so schön: Am Anfang war das Wort.
Und in Worten wurde der Pumuckl von
Ellis Kaut
im Jahr 1961 erfunden, von
Franz Fröhlich,
Hans Clarin,
August Riehl
u.a. wurden diese Worte gesprochen und ab 1962 als
Radiohörspiel
im Bayerischen Rundfunk gesendet.
Zwar wurden die Größe des Kobolds, seine roten Haare und andere Details
in den Hörspielgeschichten beschrieben, wie er insgesamt aussah
konnte, durfte und musste sich jeder Hörer aber selbst vorstellen.
Die Hörspielreihe wurde schnell so beliebt, dass nach knapp drei Jahren
ein Verlag bei Ellis Kaut anfragte, ob die Buchrechte schon vergeben seien.
Neben einer Umarbeitung der Hörspielmanuskripte war für ein
Kinderbuch aber natürlich auch eine Illustration nötig;
also musste der Pumuckl irgendwie auf dem Papier sichtbar werden.
In ihrer Autobiographie schildert Ellis Kaut, wie sie dafür
an der Münchner Kunstakademie einen
Wettbewerb ausschrieb (in der Biographie steht 1965 als Jahresangabe,
da erschien aber bereits das erste Buch, andere Quellen geben 1963 an).
In einem Vorführraum des BR durften sich die Studenten
mehrere Pumucklhörspiele anhören und Ellis Kaut brachte ihnen
ihre Vorstellung vom Kobold näher.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs waren wohl teilweise etwas zu kreativ,
aber es fanden sich doch einzelne Entwürfe, die der Vorstellung
von Ellis Kaut nahe kamen.
Unter diesen wählte sie schließlich
den lustigsten Pumuckl mit den wildesten Haaren und dem
pfiffigsten Gesichtsausdruck (Zitat Autobiographie).
Dieser stammte von
Barbara von Johnson.
Von ihr wurden daraufhin von 1965 bis 1978 zehn
Pumucklbücher
mit Federzeichnungen illustriert und mit einem bunten Coverbild versehen.
Dieser Pumuckl hatte die beschriebenen roten Struwelhaare, lief
immer barfuß und hatte im Gegensatz zu anderen Zeichen(trick)figuren
5 Finger und Zehen.
Seine
Kleidung bestand auch schon immer aus
einem einfachen Hemd und einer dünnen Hose, allerdings wechselten
die Kleidungsfarben mit jedem Bild, wie sie übrigens auch in den
Geschichten unterschiedlich beschrieben werden
(vgl. z.B. die Geschichte
Pumuckl und die Obstbäme).
Ein bißchen anders, als heute vertraut, war auch die Kopfform etwas flacher.
Die rote runde Nase, die roten Backen und zwei, bei offenem Mund sichtbare
obere Schneidezähne hatte er aber schon immer.
So blickte er nicht nur von den Büchern,
auch die Hüllen von 33
Schallplatten (und MC)
die ab etwa 1969 erschienen trugen Pumucklbilder von Barbara von Johnson.
Dass Pumuckl von Anfang an barfüßig geplant war, sind wir
uns nicht ganz sicher, denn es gibt z.B. in der Geschichte
Pumuckl soll Ordnung lernen
von ihm den
Ausspruch: "Ich blute, ich blute, gleich blutet es zum Schuh heraus."
Aber den Sinngehalt dieses Pumuckl-bon-mots wird sicher jeder anders
auslegen.
Pumuckl-Legeanimation bei "Plumpaquatsch". Fernsehbilderbuch 1972.
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Einen etwas anderen Pumuckl bekam man 1972 beim ersten Fernsehauftritt des
kleinen Kobolds zu sehen.
Im Rahmen der ARD-Kindersendung
Plumpaquatsch,
produziert vom NDR, wurden
einzelne Pumucklgeschichten gebracht, die mit einer Legeanimation versehen
waren.
Pumuckl, Eder und Schreinerei bestanden aus einzelnen auf Folie gemalten Teilen,
mit denen im Stop-Motion-Verfahren Trickfilme erstellt wurden.
Aufnahmen hiervon konnten bislang nicht gefunden werden.
Allerdings kam zu dieser Sendung ein "Fernsehbilderbuch" heraus,
für das scheinbar dieselben Zeichnungen verwendet wurden wie in
der Animation, sodass wir uns ein Bild davon machen können, wie
das damals aussah.
Die Figuren sind sehr schematisch, mit dünnen Armen und Beinen.
Erstaunlicher Weise wurden auch hier die fünffingrigen Hände
beibehalten.
Pumuckls Kleidung ist vollständig schwarz, und seine sehr dunkelroten
Haare stehen wie züngelnde Flammen nach oben.
Pumuckl-Testspot. Béla Ternovszky, ~1978.
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Pumuckl-Kurzspot. Béla Ternovszky, ~1979.
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Ab ca. 1977 entstanden bei der Filmproduktionsfirma Infafilm von
Manfred Korytowsky
die
Pläne für eine Verfilmung
der Pumucklgeschichten.
Die Animation des Kobolds in den Realfilm hinein wurde von
der Ungarischen Filmfirma Pannonia-Film Budapest übernommen.
Dort war Animator
Béla Ternovszky
federführend für die Gestaltung und die Bewegungsabläufe
des Kobolds zuständig.
Ausgehend von den Zeichnungen Barbara von Johnsons entwickelte er die
Version der Figur die dann durchs Fernsehen bekannt wurde.
Auf Wunsch von Produzent Korytowsky wird die Kleidung des Pumuckl
in Gelb und Grün gehalten, den Farben
der brasilianischen Flagge, wo Korytowsky aufwuchs.
Neben der nun stets einheitlichen Farbgebung der Kleidung änderten sich
auch Details der Figur, sie wurde in sich noch etwas kontrastreicher:
Die Arme und Beinde gestaltete Ternovszky noch dünner gegenüber
noch größeren Händen und Füßen.
Die fünf Finger und Zehen blieben dabei zum Glück erhalten.
Die Schultern wurden fast so schmal wie in der Legeanimation von 1972,
was Pumuckls Bierbauch stärker betont.
Insgesamt wirkt Ternovszkys Kobold deutlich filigraner als die
ursprüngliche Version.
Im Hinblick auf das Gesicht kann man einen Teil der Veränderung heute noch
in Zwischenschritten nachvollziehen.
Unter anderem als Vortest für die Serienproduktion wurde
eine erste Staffel von
Kurzspots
für die Rundfunkwerbung erstellt.
In dieser ersten Staffel hat Pumuckls Kopf noch deutlich mehr Ähnlichkeit
mit der ursprünglichen Variante; und noch etwas dichter an der
Ursprungsversion war er im allerersten Testspot mit dem Telefon.
In der Serie wurde der Kopf dann weniger breit, mehr rund
und das Lausbubenhaft verschwand (zum Leidwesen mancher Fans).
Dafür wirkte das Gesicht nun etwas unschuldig-verschmitzter
und vor allem zeitloser und es fiele mir bei dieser Version des Kobolds
am schwersten, ihr ein Kinderalter zuzuschreiben.
Pumucklbrunnen im Luitpold-Park, München,
von Claus Nageler, 1985.
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In dieser Version wurde Pumuckl von Béla Ternovszky dann auf die
bekannte, kongeniale Weise animiert.
Die Bewegungen des Kobolds erhielten von ihm eine später nie wieder
erreichte Leichtigkeit und wirken trotz der überzogenen Zwischenposen,
die man in einer Einzelbildfolge erkennen kann, erstaunlich realistisch.
Besonders natürlich wird die Figur durch die vielen unwillkürlichen
und nebensächlichen Bewegungen, die Pumuckl z.B. während seiner
Unterhaltungen mit Eder oft ausführt, sich mal an der Nase kratzt
oder sein Hemd zurechtstreicht.
Auch kann ich nur empfehlen, einmal einen Teil ohne Ton anzuschauen und man
wird feststellen, dass man allein aus der Körpersprache des Kobolds
ziemlich genau erkennt, was er dem Schreiner gerade zu sagen hat.
In manchen Einstellungen der zweiten Staffel scheinen Pumuckls Augen
ein klein wenig größer zu sein als in der ersten Staffel und
manchmal wirken auch die Haarbüschel etwas runder, aber die
immer vorhandene Variation der Zeichnung scheint größer zu sein,
als vielleicht tatsächlich vorhandene Unterschiede zwischen den
beiden von Béla Ternovszky animierten Staffeln.
Zwischen den beiden Staffeln entstand noch eine gänzlich andere,
plastische, Variante der Koboldsfigur:
1985 stiftete Ellis Kaut für den Spielplatz im Münchner
Luitpold-Park den
Pumuckl-Brunnen.
Geschaffen wurde diese Pumucklfigur aus Bronze als Spritzbrunnen
von dem Starnberger Bildhauer Claus Nageler.
Der freche Kobold
spritzt völlig zufällig, immer wenn man gerade nicht
damit rechnet, einen Wasserstrahl in die Gegend.
Animation Fernsehserie 1. Staffel, Béla Ternovszky, ~1980.
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Animation Fernsehserie 2. Staffel, Béla Ternovszky, ~1986.
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Für das Merchandising infolge der Verfilmung des Pumuckl
übernahm der Grafiker und Karikaturist
Brian Bagnall
die Gestaltung und Zeichnung des Kobolds.
Anfangs, besonders in den 1980er Jahren, entsprach die Figur
dabei fast genau dem Stil der Fernsehserie, wirkte vielleicht ein klein
wenig kindlicher.
Spätestens seit Mitte/Ende der 1990er Jahre hat sich die Figur dann
aber auch im Merchandising (sehr zu unserem Leidwesen)
immer wieder verändert.
Auf die vielen dabei entstandenen Varianten mit teils nur kleinen, teils
größeren Abweichungen wollen wir hier aber nicht im Detail
eingehen, dafür ist das Pumuckl-Merchandising
zwischen Bettwäsche und Torten ein viel zu
großes Feld.
Pumuckl und der blaue Klabauter. 1992/94. Animationsregie: János Uzsák, Videovox, Budapest.
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Serie: Pumuckls-Abenteuer. 1997/99. Animationsregie: János Uzsák,
Animation: Lázló Ádám, Katalin Bánki.
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Um 1992 wird an der Animation des nächsten Pumuckl-Kinofilms,
Pumuckl und der blaue Klabauter,
gearbeitet, wieder in Budapest.
Allerdings heißt das
Studio nun Videovox Studio, vermutlich ein Nachfolger
oder ein Teil des früheren Pannonia-Filmstudios.
Auch wird die Animation nicht mehr von Béla Ternovszky ausgeführt,
sondern findet nun unter der Regie von János Uzsák statt.
Ob er oder einer der Animatoren die Figur für diesen Film adaptierten
wissen wir nicht.
Jedenfalls erfuhr der Pumuckl einige stilistische Änderungen:
Der dünne Hals und die dünnen Arme und Beine werden
ein wenig mit
den vorher großen Händen, Kopf und Bauch abgeglichen.
Pumuckl wirkt nun etwas einheitlicher, verliert dadurch aber an Dynamik.
Leider wird auch der Gesichtsausdruck etwas
schematisch kindlicher mit größeren Augen, größeren Wangenflecken
und im Profil erkennt man eine deutliche Stubsnase.
Eine konkretere Änderung, die auf den ersten Blick aber nicht unbedingt auffällt
sind Pumuckls Hände und Füße.
Wie die meisten anderen Trickfiguren hat
er jetzt auch nur noch vier Finger (Daumen + drei weitere) und Zehen,
was der Figur ebenfalls einen Teil ihrer Feingliedrigkeit nimmt.
Dass Fußknöchel und Handgelenk nicht mehr ganz so dünn sind
wie einst, wird zusätzlich durch eine Änderung an Pumuckls
Kleidung unterstrichen:
Ärmel und Hosenbeine schlackern nicht mehr wie in den 1980er Jahren weit
herum, sondern sind deutlich enger geworden, die Hose hat nahezu einen
Karottenschnitt bekommen.
Dieser Trend blieb uns auch in der neuen Fensehserie
Pumuckls Abenteuer
von 1999 erhalten:
Das Gesicht des Kobolds hat zunehmend Kindchenschema,
hier mit etwas stärkerer Stirn und Backen.
Die Animationsregie lag wieder in den Händen von János Uzsák,
und hier erfahren wir im Abspann auch die Namen der beiden Hauptanimateure:
Lázló Ádám und Katalin Bánki.
CD-Cover, Brian Bagnall, ~1999.
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An einem deutlichen Beispiel soll noch gezeigt werden, wie sich die
Entwicklung der Figur in den Filmproduktionen von der Entwicklung im
Merchandising getrennt hat.
Auch wenn es auf den Pumucklprodukten viele Kobold-Varianten gibt,
die dem kindlichen Kobold der neuen Serie nahe kommen, so wurden
die Cover der Neuveröffentlichung der Hörspiele auf CD
(ab etwa 1999) von Brian Bagnall mit einer anderen Version
versehen.
Füße und Hände erscheinen noch größer
und vor allem ausgeprägter als in der Animation der Originalserie.
Unterstützt wird das durch die beibehaltene Fünffingrigkeit.
Das Volumen des Haarschopfes ist merklich zurückgenommen worden, dafür wurden
Augen, Schneidezähne und besonder die Nase größer,
letztere auch farblich intensiver.
Durch die leicht nach vorne geführten, langen Koteletten
erhält das Gesicht fast etwas Seemannhaftes, Klabauteriges.
Pumuckls Zirkusabenteuer, Animation Marek Burda und Krzysztof Kijak, ~2000.
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Die Pumucklfigur des letzten Filmes,
Pumuckls Zirkusabenteuer,
steht in der "Tradition" der vorausgegangenen Abenteuerserie.
Jedoch entstand die Animation dieses Filmes erstmals nichtmehr in
Budapest, sondern in Polen und erstmals wurde ein Großteil der
Arbeit am Computer erledigt.
Lediglich die Zeichnung der Umrisslinien, also die eigentliche
Bewegungsanimation erfolgte noch von Hand.
Für die Animation zuständig waren laut Abspann
Krzysztof Kijak und Marek Burda, wobei letzterer auch
Animationsregie führte.
Pumuckls Gesicht folgt wie in den Produktionen zuvor
einem deutlichen Kindchenschema, mit nun
fast noch größeren und vor allem auffallend ovalen Augen.
Die Frisur ist noch etwas weniger struppig, aber die Füße
sind ein gutes Stück größer geworden, trotz der
beibehaltenen nur vier Zehen.
Die Hose hat sich um die Fußknöchel noch etwas weiter
zugezogen.
Hörbuch-Cover, Barbara von Johnson, USM, 2009.
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Als im Oktober 2008 die ersten beiden Folgen der
Pumuckl-Hörbuchreihe
bei USM erschienen, fanden sich auf dem Cover neue Pumucklzeichnungen
von Barbara von Johnson, die die Koboldsfigur 1963 entworfen hatte.
Seit 1978 dürften diese Cover die ersten neuen Pumuckldarstellungen sein,
die von Barbara von Johnson veröffentlicht wurden.
Die Zeichnungen zeigen dabei weitgehend einen Pumuckl,
wie man ihn von den früheren Buch- und Hörspielcovern
kennt, die von Johnson gestaltet hatte.
Die Aquarelloptik wirkt etwas farbintensiver als in früheren
Jahren und auf acht von mittlerweile zehn Covern der Reihe trägt Pumuckl die
bekannte grün-gelb-Kombination.
Dazwischen finden sich aber erstmals seit etwa 1980 auch wieder
Pumuckldarstellungen mit andersfarbiger Kleidung, einmal rot-blau, einmal blau-gelb.
Jan Saße. Coverausschnitt: Ellis Kaut, Meister Eder und sein Pumuckl, KOSMOS Verlag, 2015.
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Übergroßes
Medienecho
fand eine Neuadaption der Pumucklfigur im Spätsommer 2015.
50 Jahre nach Ersterscheinung plante der KOSMOS-Verlag eine Neuauflage
des ersten
Pumuckl-Bandes, Meister Eder und sein Pumuckl.
Dafür ließ man von Jan Saße eine modernisierte
Variante der Figur zeichnen.
Die bekannten Merkmale wurden beibehalten.
Selbst fünf Finger und Zehen durfte Pumuckl haben.
Dennoch wirkt die Figur anders.
Neu hinzugekommen sind Schatten und Lichter, die eine ungewohnte
Dreidimensionalität bewirken und dem Kobold gegenüber den bisherigen,
flachen Darstellungen eine fast übersteigerte Physiognomie verleihen.
Das kontrastiert mit einer Verschlankung im Gesicht und um die Hüften,
die wiederum durch stärkere Ärmchen und Beinchen betont wird.
Gegenüber den seit der Verfilmung schmalen Schultern wirkt der
Bauch gar nicht einmal so dünn.
Trotzdem gerieten Nutzer der sozialen Medien dicht gefolgt von
der kommerziellen Presse in helle Aufregung über die
Diät des Kobolds.
Mit Ende des Sommerlochs und dem Versprechen von
Uschi Bagnall,
dass Pumuckl in zukünftigen Veröffentlichungen sein
'Bäuchlein' und klassischeres Outfit wiederbekäme,
legte sich die Diskussion wieder.
Barbara von Johnson. Coverausschnitt: Ellis Kaut, Pumuckl - Wintergeschichten, KOSMOS Verlag, 2017.
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Das Versprechen wurde 2017 eingelöst,
als mit einem
neuen Buch
sogar drei neue Abenteuer von
Meister Eder und sein Pumuckl
veröffentlicht wurden.
Die Illustrationen für Cover und Text schuf die
Schöpferin des Originalentwurfs der Pumucklfigur:
Barbara von Johnson.
Die Gestaltung der Figur folgt dabei einem Mittelweg zwischen
von Johnsons neueren Versionen des Pumuckl für die
Hörbuchcover
(2008-2010) und der Adaption aus der Fernsehserie (um 1980).
Der Kopf ist runder, nicht breit wie in von Johnsons
früheren Versionen, Mund und Augen etwas größer
und die Frisur weniger aufgelöst.
Die sonst oft flüchtig flockige Aquarellzeichentechnik
wich einem glatteren Stil mit geschlossenerer Form.
Hände und Füße mit erfreulicherweise 5 Fingern und Zehen
erscheinen gegenüber der Fernsehserienversion größer,
nicht so filigran.
Und auch die Schultern wurden nicht so extrem schmal angelegt.
Zudem blieb ein Rest der Aquarelloptik erhalten,
der die Flächen von Hemd und Hose belebt.
Die Farbkombination gelb - grün für Pumuckls Kleidung wurde über das
Buch hinweg konsequent beibehalten.
Ganz so brav wie auf dem Cover wirkt Pumuckl längst
nicht in allen Buchillustrationen, aber doch auch bei weitem
nicht so lausbübisch wie in Barbara von Johnsons
früheren Zeichnungen und auch nicht so
verschmitzt wie in der Fernsehserie.
Insgesamt ist ein guter Mix
einer klassich wirkenden Pumucklfigur gelungen,
der auch noch keine Gegenstimmen auf den Plan gerufen hat.
Pumucklskizze und Autogramm von Ellis Kaut. Jahr unbekannt.
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Zuletzt möchten wir an dieser Stelle noch eine Version des
Pumuckl zeigen, die zu keiner Publikation oder dem Merchandising gehört
und damit streng genommen außerhalb der Entwicklung der Figur steht.
So weit uns bekannt, handelt es sich, wenn nicht gar um ein Einzelstück,
so doch um eine erstaunliche Rarität.
Nebenstehende Pumucklzeichnung stammt offensichtlich aus der Feder von
Ellis Kaut selber.
Sie wurde zusammen mit dem Autogramm auf einem ockerfarbenen, postkartengroßen Karton
ausgeführt, vermutlich mit einem Fineliner.
Leider gehört keine weitere Angabe dazu, sodass wir weder etwas
über das Jahr, noch die Umstände der Entstehung wissen.
Mit bestem Dank an
[sk]
für das Foto der Autogrammkarte.
Quellen:
- Presseberichte des BR zu den Serienstarts
- Abspann der Filme und Serien
- Autobiographie: Ellis Kaut, "Nur ich sag ich zu mir - Mein Leben mit und ohne Pumuckl", LangenMüller, 2009
- Making Of des BR zur Pumuckl-Serie (Pumuckl-Special 2002 ARD)
- Making Of von Infafilm zum Kinofilm Pumuckls Zirkusabenteuer
- knaur Comic, Ellis Kaut, Pumuckls abenteuerliche Streiche, Buchagentur München 1983
- Pumucklhomepage von MerchandisingMedia
- Ravensburger Taschenbücher
- Private Emails und Recherchen
- Homepage von Ellis Kaut
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