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Archiv |
Diese Folge ist eine von zwei übrig gebliebenen Folgen der
ersten Radiohörspielaufnahmen
des BR mit
Franz Fröhlich
als Meister Eder.
Die restlichen 29 Aufnahmen dieser Reihe wurden vor vielen Jahren bei einer
Aufräumaktion versehentlich unbesehen entsorgt.
Zu Pumuckls 50. Geburtstag im Februar 2012 wurden beide Folgen im BR2 Kinderprogramm
gesendet und so war diese Aufnahme zum ersten mal seit 1964 wieder zu hören.
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Namen |
Als die beiden Buben das zweite Mal in die Werkstatt kommen und Eder antreffen sagt der eine
nach der Begrüßung:
"Wir sollen den Stuhl für Sowas... Sobaszek holen."
Nachdem dann die Enten-, Tassenscherben- und Wasserlage geklärt ist, drückt Eder beiden einen
Putzlumpen in die Hand mit den Worten:
"Also bitte dann aufwischen die Herren Soboszek."
Darauf erwidert der ander Bube:
"Ich heiß Ehret".
Eder: "Des mocht nix, derfst trotzdem aufwischen. Herr Ehret."
Hier wurden wieder die Namen zweier Mitwirkender der Serienproduktion verewigt,
denn Barbara Ehret war für Kostüme und Helga Soboszek für die Regieassistenz zuständig.
(Mit Dank an Benjamin und Stefan für den zeitgleichen Fund)
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Anspielung |
Die Anfangsszene im Spielwarenladen erinnert
(möglicherweise aber auch einfach nur zwangsläufig zufällig)
in vielerlei Hinsicht an den Loriotsketch
Im Spielzeugladen
aus der Sketchreihe
Weihnachten bei Hoppenstedts.
Wie Opa Hoppenstedt ist hier der Mann mit dem Geigenkoffer
auf der Suche nach einem Geschenk für ein 'Kind' (Enkel/Sohn)
und es herrschen verschiedenste Verständigungsschwierigkeiten.
Beide verlangen erst einmal ganz pauschal nach Spielsachen.
Auf die Frage, wie groß das 'Kind' denn sei,
deuten beide mit der Hand etwas an - so ungefähr.
Der Loriotsketch war erstmals am 07.12.1978 in den ARD zu sehen,
die Pumucklfolge wurde Mitte der 1980er Jahre gedreht.
Eine noch deutlichere Parallele zum Loriotsketch findet sich in Folge
27. Das Spielzeugauto.
(Mit Dank an Alexander G. für den Hinweis auf diese Parallele.)
Pumuckl fährt auf der Isar mit der Ente los und singt vor lauter Freude:
"Halli hallo ha-a-aa, wie der Klabautermann zur See."
Der erste Teil bekommt von ihm die Tonfolge, die der BR als Jingel u.a. für
die Verkehrsnachrichten verwendet.
Dabei handelt es sich um die
Anfangstöne bzw. das Thema des Liedes
"So lang der Alte Peter ...".
(Mit Dank an Benedikt G. für den Hinweis).
Der Jingel findet sich auch nochmal in den Fernsehfolgen
Hilfe eine Aushilfe
und
Das Spiel mit dem Feuer.
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Metaebene |
Clarin und Bayrhammer reden als Pumuckl und Eder in dieser Folge wieder einmal
munter weiter während bereits der Abspann läuft.
Macht sich Pumuckl zuerst noch über die von Eder angerichtete Wasserschlacht lustig,
so kommentiert er am Ende den Abspann selber:
"Jetzt malen die wieder lauter Zeichen in unser Haus, das ärgert mich immer am meisten.
Das könnte man doch so schön stehen lassen dieses Haus."
Damit begibt sich Pumuckl auf eine Metaebene außerhalb der Geschichte,
die eigentlich nur einem Erzähler zugänglich ist.
Die zweite Bemerkung zielt zudem vermutlich auf den Abriss des
Werkstattgebäudes
ab.
Die Synchronisation der zweiten Staffel dürfte - nach den Animationsarbeiten -
erfolgt sein, als es das Gebäude bereits eine ganze Weile nicht mehr gab.
In der Folge
Pumuckl und die Angst
deutet auch Eder, sogar innerhalb der Geschichte, einmal die Erzählerebene
an, als er den Titel der Serie nennt.
(Mit Dank an Lucas für den Hinweis auf die Metaebene im Abspann)
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Drehzeitpunkt |
Im Vergleich der Regale im Spielzeugladen zwischen dieser Folge mit der Ladenszene aus
27. Das Spielzeugauto
vom Anfang der 2. Staffel
erkennt man, dass beide Teile mit Helga Feddersen in einem Aufwasch abgedreht worden sind.
Jedes Päckchen im Hintergrund ist am exakt selben Platz.
Interessant hierbei ist zusätzlich, dass sich der Zeitraum des Drehs anhand der
ausliegenden Lego-Sets perfekt auf den aus anderen Quellen bekannten Drehzeitraum
der zweiten Staffel eingrenzen lässt:
"Die Szenen im Spielwarenladen müssen höchstwahrscheinlich im Spätsommer oder Herbst 1984 gedreht worden sein.
Man erkennt im Lego-Regal bereits ein paar der 1984er Neuheiten
(6655,
6695)
sowie einen Teil der
'grauen' Ritter-Serie,
die 1984 überhaupt erst ins Programm genommen wurde.
Späte 1984er oder gar 1985er Neuheiten sind dagegen überhaupt nicht erkennbar.
Theorethisch würde auch ein Zeitpunkt früh im Jahr 1985 denkbar,
bevor die ersten Lego Neuheiten ausgeliefert wurden
(das geschah damals ab April/Mai des jeweiligen Jahres).
Dann müssten die späten 1984er Neuheiten oben im Regal liegen,
in dem Bereich den die Kamera nicht erfasst hat [was für Neuerscheinungen recht unwahrscheinlich ist].
"
(Mit bestem Dank an Christian A. für die Analyse der Lego-Erscheinungsdaten)
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Drehort |
Karl Dall und Helga Feddersen.
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Der erste Drehort abseits des Hinterhofes in dieser Folge ist der
Spielwarenladen.
Dieser befand sich in einer Ecke am Johannisplatz, etwa Hausnummer 12.
Haus und Laden gibt es noch, allerdings ist schon seit Jahren kein
Spielwarengeschäft mehr darin. [Info by sk]
ehemaliger Spielwarenladen bei
Google-Maps
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Obere Johannisstraße, Aug. 2007
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Meister Eder, in der Hand die Plastikente, läuft hier
durch die Obere Johannisstraße.
Diese kurze Straße, für eine Gasse aber zu breit, war auch schon in der Folge
Der silberne Kegel
zu sehen. Dort war Eder mit dem Rad unterwegs und biegt dann
auf den Johannisplatz ab, auf den er hier zuläuft.
Auch in
Der große Krach
ist es eine der Straßen, durch die Pumuckl nach dem Rauswurf
davontrottet - dort mit entgegengesetzter Blickrichtung.
Die Obere Johannisstraße bei
Google-Maps
(Der grüne Pfeil zeigt etwa dort hin,
wo Eder gerade läuft.)
Szene: Ente testen.
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Isarau, Freimann, Mai 2010
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Da Pumuckl unbedingt auf einem großen Gewässer die Ente
ausprobieren will und nicht zu hause in Eimer oder Badewanne,
geht Eder mit ihm zum Fluss.
Die folgenden Aufnahmen wurden in den Isarauen in München
Freimann gedreht, eindeutig bei starkem Niedrigwasser.
Hier blickt man Isar-aufwärts nach Süden und sieht
im Hintergrund die Eisenbahnbrücke, die Brücke der
Leinthalerstraße und den Föhringer Ring.
Die Stelle findet sich etwa bei Flusskilometer 140.8 und ist
nur mittemäßig gut zu erreichen.
Am Fluss und den Brücken hat sich kaum etwas verändert,
wie unser Vergleichsfoto vom Mai 2010 zeigt.
Die Isarau in München-Freimann
Google-Maps
(Blick nach Süden Richtung Brücken.)
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Neuveröffentlichung |
Diese Geschichte wurde im März 2018 im Buch
Pumuckl - Sommergeschichten
neu veröffentlicht.
Neben 6 bekannten Geschichten - wie dieser hier - enthielt das Buch
auch drei neue Pumuckl-Eder-Abenteuer, geschrieben von
Ulrike Leistenschneider.
Die existierenden Geschichten waren
unterschiedlich stark auf sehr unterschiedliche Länge
gekürzt worden.
Die Gummiente
wurde um den gesamten zweiten Teil der Handlung gekürzt.
Es kommen nun keine zwei Buben mehr darin vor, die mit der kaputten Ente spielen,
und denen Pumuckl alles anzuhängen versucht.
Stattdessen ist Pumuckl nur über die unerwartete Beschädigung der Ente
durch sein Gabelpiecken traurig als Eder zurückkommt.
Er erzählt ihm, wie er versucht hat, die Ente zum Gehorsam zu bewegen.
Eder sieht ein, dass der Kobold kaum wissen konnte, wie das mit dem aufblasbaren Gummitier funktioniert
und dass es durch ein Loch funktionsuntüchtig wird.
Er repariert die Ente mit einem Flicken, und Pumuckl darf wieder darauf reiten
und behält die Ente als Wasserspielzeug für warme Tage.
In diesem Ende wurden lediglich zwei Abschnitte aus dem früheren zweiten Teil recycelt:
Pumuckl ist traurig und entschuldigt sich bei der Ente bevor Eder heimkehrt;
sowie Pumuckls Erklärung, was der Ente tatsächlich widerfahren ist, nachdem die Buben das zweite Mal gegangen sind.
Der Rest der ca. 3 Seiten Text ab dem Untergang der Ente wurde neu geschrieben.
Im ersten Teil wurden zwei kurze Abschnitte in Pumuckls Überredungsversuchen herausgekürzt,
in denen Eder versucht ihn zu ignorieren und weiterarbeitet, bis Pumuckl mit einer neuen Idee kommt.
Ebenso Pumuckls Versuche, die Ente unterzutauchen fehlen, bevor er ihr mit Braten und Besteck droht.
Einzelne Kleinigkeiten wurden modernisiert bzw. korrigiert.
Z.B. wurde aus "ein angewärmtes Wasser" nur "angewärmtes Wasser",
Pumuckl sagt nicht mehr "Klabauters" sondern die korrekte Mehrzahl "Klabauter"
und der Ente wird nun in den Rücken statt in den Bauch gepieckt.
Ohne den Part mit den Buben wirkt die Geschichte nun sehr lieb, entgegen ihrer ursprünglichen Heftigkeit in der zweiten Hälfte.
Original ging es ja eigentlich darum, dass Pumuckl lügt, um die kaputte Ente den Kindern anzuhängen.
Womit er das kleine Problem seines unbedachten Zorns auf die Ente durch eine große Gemeinheit zu vertuschen suchte.
Entsprechend ungehalten war Eder über das Verhalten seines Kobolds und maßregelte ihn
u.a. durch das Verschenken der (kaputten) Ente.
Zu recht, auch wenn das Verschenken von etwas, das Pumuckl gehörte, wiederum als nicht ganz korrekt aufgezeigt wird.
Das Weglassen dieses wesentlichen Handlungsteils, der neben dem harten Pumuckl-Eder-Dialog aber auch etliche auflockernde Spritzigkeiten enthielt,
bringt die Geschichte sowohl um ihre ursprüngliche Bedeutung als auch um Schwung und Spannung.
Vor allem die Spannung zwischen den Figuren flacht auf ein Minimum ab.
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Zuschriften |
Weitere, noch unredigierte Infos aus Fanzuschriften:
Irgendwo habe ich gelesen, dass Produkt-Plazierung vermieden wurde.
Weiß jetzt nicht wie wichtig das für die Website ist aber in der Folge die Plastikente kann man in der Szene wo Eder die Ente aufbläst (Obere Johannisstraße) im Hintergrund ein Plakat mit Bonduelle Dosengemüse erkennen.
[F.E., Nov. 2012]
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